Die Stromversorgung führt unter der Motorhaube über eine ungenutzt Kabeltülle in das Fahrzeug hinein. Neben der Stromversorgung der Ladegeräte für die Batterien, habe ich unter dem Fahrersitz drei zusätzliche 230 Volt Steckdosen eingebaut.
Ohne Ladegeräte belaufen sich die Kosten für die Nachrüstung auf ca. 90€. Für zwei Ladegeräte kommen bis zu 250€ hinzu.
Startbatterie abklemmen: Als erstes muss die Startbatterie abgeklemmt werden, um Fehlermeldungen der Fahrzeugelektronik zu vermeiden.
Ausbau der Sitze: Nachdem die Startbatterie abgeklemmt wurde, können die gelben Stecker unter den Sitzen getrennt werden. Diese Stecker sind mit dem Airbag verbunden und würde ansonsten eine Fehlermeldung im Fahrzeug generieren! Diese Stecker später unbedingt wieder anschließen!!! Um die Sitze zu demontieren löst man die jeweils vier Muttern und hebt die Sitze nach oben ab, was auch alleine noch relativ gut funktioniert. Ohne Ratsche kann die Demontage der vier Sechskantmuttern etwas mühselig werden.
Versorgerbatterie ausbauen: Für die Kabeldurchführung zum Fahrersitz muss die Batterie unter dem Fahrersitz vollständig ausgebaut werden.
Kabelauswahl: Beim Kabel habe ich mich für ein robustes PU Outdoor Kabel mit 2,5mm Querschnitt entschieden. 1,5mm würde im Normalfall auch ausreichen, aber lieber etwas überdimensionieren, um sicher zu gehen! Zum Schutz und zur besseren Sichtprüfung bei Maderbissen habe ich es im Motorraum zusätzlich mit einem Gewebeband umwickelt. Ich habe insgesamt ca. 6m Kabellänge benötigt.
Ich habe für den Zugang eine ungenutzte Kabeltülle auf der Beifahrerseite gewählt, da ich sowieso zusätzliche Steckdosen unter dem Beifahrersitz montieren wollte.
Eine andere beliebte Route führt auf der Fahrerseite im Bereich der Scheibenwischer in das Fahrzeug-innere. Hier müssen jedoch mehr Bauteile demontiert werden.
Das Kabel wird nun ausgehend von der Startbatterie, wie auf dem Foto markiert, möglichst weit oben und hinten im Motorraum zur Tülle verlegt. Bei mir war es nicht notwendig das Kabel zusätzlich mit Kabelbindern zu befestigen.
Die Tülle muss mit einem Schraubenzieher eventuell aufgestochen werden. Das Kabel drückt man einfach hindurch und schiebt es erstmal bis zu einem Meter durch.
Was man alles benötigt:
Im Fahrzeug-inneren kommt das Kabel nun unter dieser schwarzen Abdeckung im Fußraum zum Vorschein. Die Abdeckung lässt sich mit Kreuz-Schraubenzieher einfach demontieren.
Das Kabel wird nun soweit durchgezogen, bis bei der Startbatterie noch ca. ein halber Meter übrig bleibt. Das nun übrige Kabel im Motorraum habe ich zum Schutz zusätzlich mit Gewebeband umwickelt.
Im nächsten Schritt schiebt man das Kabel unter den Teppich und sucht entlang des Radkastens, eventuell zur Stufe am Einstieg oder auf direktem Wege einen Pfad bis unter dem Beifahrersitz. Das Kabel sollte hier nun durch die Öffnung im Teppich zum Vorschein kommen.
Nun zieht man das Kabel soweit wie möglich durch und hat den ersten Abschnitt geschafft.
Möchte man zusätzliche Steckdosen montieren, schneidet man das Kabel mit einer ausreichend Länge ab und verbindet ein ca. 30cm langes Kabelstück und den Rest des Kabels im Schutze einer Abzweigdose. Die Adern sollten dabei sorgfältig abisoliert und mit Andernhülsen versehen werden! Die jeweils drei farbig gleichen Adern werden dann mit Verbindungsklemmen verbunden.
Was man alles benötigt:
Für den letzten Schritt der Kabelverlegung wird das Kabel in der Öffnung unterhalb des Beifahrersitzes wieder weitergeführt.
Quer zum Fahrzeug, auf direktem Wege zur Fahrerseite, führt unter dem Teppich eine Mulde entlang, in der das Kabel bis unter den Fahrersitz durchgeschoben werden kann.
Bei mir hat es zwischendurch etwas gehakt und ich musste mit einem Zollstab weiterhelfen, um das Kabel vorwärts zu schieben. Notfalls könnte man auch eine Schnur an einem Zollstab durchschieben/durchziehen, um daran das Kabel von der anderen Seite durchzuziehen.
Die zwei bzw. drei Kabelenden werden im nächsten Schritt nun mit Schukosteckern verbunden.
Im Motorraum kommt ein "männlicher" Stecker zum Einsatz.
Im Kasten für die Startbatterie ist ausreichend Platz, um ein Ladegerät für die Batterie, ein 20m langes CEE-Verlängerungskabel und einen Personenschutz-Stecker unterzubringen. Diesen Schutzstecker sollte man unbedingt zur Sicherheit nutzen. Später dazu mehr.
An das zusätzlich abgezweigte Kabel unter dem Beifahrersitz und an das Kabelende unter dem Fahrersitz montiert man jeweils einen "weiblichen" Stecker.
Was man alles benötigt:
Ladegeräte:
Zum Laden der Versorgerbatterie empfehle ich das MXS 10 von CTEK. Ich bin damit sehr zufrieden. Einmal an die Batterien angeschlossen und eingestellt, beginnt das Laden automatisch, sobald der Strom wieder angeschlossen wird.
Die kleineren Varianten MXS 5.0 bzw. MXS 7.0 sind etwas günstiger, laden die Batterien allerdings auch nur mit etwa der Hälfte bzw. 2/3 der Geschwindigkeit. Für die Startbatterie reicht das MXS 5.0 normaler Weiße aus.
Die Ladegeräte werden fest an die Pole der Batterien geschraubt und an die Stromversorgung angeschlossen.
Verlängerungskabel:
Ein 20m CEE-Verlängerungskabel reicht in der Regel am Campingplatz völlig aus. Dieses Kabel hat im Ausgang einen CEE Anschluss und einen Schokostecker.
Adapter:
Mit diesem Adapterset lässt sich das Verlängerungskabel einmal an eine normale Steckdose anschließen und der CEE-Ausgang des Verlängerungskabels für das Ladegerät der Startbatterie nutzen.
Schutzstecker:
Ein zusätzlicher Personen-Schutzstecker schützt den Stromkreislauf im Fahrzeug-inneren bei Kurzschlüssen und sollte unbedingt genutzt werden! Diesen Schutzstecker schließt man zwischen den Schukostecker des Verlängerungskabels und dem Kabel, welches nun in das Fahrzeug hinein führt.
Alle Kabel, Adapter und das Ladegerät lassen sich nun im Bereich der Startbatterie verstauen. Das angeschlossene Verlängerungskabel kann man unter der geschlossenen Motorhaube durchführen, man sollte es beim Losfahren aber niemals vergessen und sich bei Bedarf eine Erinnerung an das Lenkrad hängen.
Was man alles benötigt:
Zur Montage der Steckdosen muss die Abdeckung unter dem Beifahrersitz mit einem passenden Dosenbohrer aufgebohrt werden. Zusätzliche Löcher sind zur Verschraubung erforderlich.
Die Verkabelung sollte ungefähr wie hier dargestellt aussehen.
Was man alles benötigt:
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