Nachrüstung einer Solaranlage auf dem Multivan Camper Dach

Aufgeklebte Solarpanele (2 x 100 Watt) in Reihenschaltung auf dem Camperdach mit minimalem Einfluss auf den Luftwiderstand.

Montage in einer beheizten Garage bei ca. 15 Grad im Dezember 2021. Der Gesamtpreis beläuft sich nach meinem Vorbild auf ca. 450-500€.

Aufgeklebte Solaranlage auf dem T5 Mulivan Camper Dach

Schritt 1: Auswahl der Solarpanele

Mir war es besonders wichtig, möglichst flache Panele zu verwenden, die den Einfluss auf den Luftwiderstand und die Fahrzeughöhe gering halten. Dafür eignet sich die Variante zum Aufkleben hochflexibler Panele meiner Meinung nach am besten. Außerdem wollte ich die Breite meines Multivans optimal nutzen, um bei Bedarf weitere Panele montieren können. Ich hätte genug Platz, um die Anzahl der Panele nach vorne noch einmal zu verdoppeln. Des weitern haben monokristalline Solarmondule einen besseren Wirkungsgrad, sind leichter, langlebiger und eignen sich für diesen Anwendungsfall am besten.

Bei der Gesamtleistung habe ich mich für 200 Watt entschieden. Bei einem sonnenreichen Sommertag reicht das aus, um die Versorgerbatterie vollständig aufzuladen und um dauerhaft kühles Bier in der Kühlbox durch die Gegen zu fahren. Im Winter ist der Ertrag aufgrund der flacheren Sonneneinstrahlung deutlich geringer.

Meine Auswahl fiel damit auf diese Solarmodule von Topsolar, die es in der Farbauswahl schwarz und weiß gibt:

Flache Solarmodule zum Aufkleben auf dem Camper Dach

Schritt 2: Montage (Verklebung) der Solarmodule mit dem Dach

Voraussetzungen:

  • Verarbeitungstemperatur des Montageklebers: 10 bis 35 °C
  • Trockene Umgebung für mindestens 24-48 Stunden
  • Ordentlich gereinigte Dachoberfläche, z.B. mit Isopropanol
  • Unterstützung beim Auflegen der Module und zwei Leitern
  • Steine oder Gewichte zum festdrücken der Klebeverbidung
  • Schutz der Module mit Verpackungsmaterial oder Pappe

 

Montagevorbereitung und Verklebung der Solaranlage auf das Mulitvan Dach
Solarmodul Montage auf dem Multivan Dach

Was man alles benötigt:

Auf die Vorbehandlung mit einem Primer für noch bessere Haftung habe ich verzichtet. Die Solarmodule halten seit 12/2021 bombenfest.

Als allererstes sollte das Dach mit einem Reinigungsmittel (z.B. Isopropanol) und einem Mikrofasertuch oder Küchenrollenpapier gründlich gereinigt werden.

Vor der Aufbringung des Klebers haben wir die exakte Position der Module mit einem Kreppband markiert. Das hintere Solarmodul endet vor der Kante, an der sich die Dachrippen absenken. 

An den Ecken habe ich den Kleber überstehend aufgebracht und die Reste unmittelbar wieder weggewischt, um zu verhindern, dass die Ränd eventuell flattern.

Nachdem der Kleber großzügig aufgetragen wurde, werden die Solarmodule der Reihe nach vorsichtig auf ihre Position gesetzt und festgedrückt.

Anschließend haben wir die Module mit Pflastersteinen beschwert und den Kleber zwei Tage aushärten lassen. Alternativ könnte man Töpfe, Eimer oder Bücher verwenden. Zum Schutz würde ich zusätzlich Pappe oder Schaumstoff unterlegen.

 

 

 

Schritt 3: Kabelverlegung der Solaranlage

Die erste Frage, die sich bei der Kabelverlegung stellt ist die zwischen Reihen- und Parallelschaltung der Module/Panele.

Ich habe meine Solarmodule miteinander in Reihe geschaltet. In diesem Fall erhöht sich die Ausgangsspannung, aber der Strom bleibt gleich. Im Beispielbild summiert sich die Spannung von 25V je Modul auf 50V. Dies bringt den entscheidenden Vorteil, dass der Solarladeregler früher am Tag und länger am Abend genug Spannung erhält, um die Batterie zu laden. Gleiches gilt in der kälteren Jahreszeit bei niedrigerem Sonnenstand.

Der Nachteil: diese Schaltung ist anfälliger für Teil-Verschattungen. Wird zum Beispiel eines der Module verschattet, wird kein Strom mehr erzeugt. 

Die Kabel auf dem Dach habe ich mit einfachen Klebesockeln befestigt. Davor habe ich den Kleber sicherheitshalber noch durch hochwertigeres Karosserie-Klebeband ersetzt.

Kein Scheu davor die Kabel von der Solaranlage so abzuschneiden, dass keine überflüssig langen Kabelstücke übrig bleiben. Alle Enden dann mit einer Krimpzange abisolieren und wieder mit den Verbindungsstücken verbinden.

Um mit dem Kabel in den Innenraum zu gelangen, habe ich die Tülle der Heckklappe herausgezogen und für die Kabeldurchführung vorsichtig mit einer Schere an der Unterseite eingeschnitten, damit kein Wasser eindringen kann.

Die Verkleidung der D-Säule und am Dachhimmel zur Heckklappe muss durch vorsichtiges ziehen abgenommen werden. Es kann passieren, dass Clipse dabei kaputt gehen, diese sollte man aber günstig nachkaufen können. Bei mir sind zum Glück alle heilgeblieben. Ansonsten kann man dabei eigentlich nichts beschädigen. Nach der Kabelverlegung kann man die Verkleidung wieder anbringen, indem man auf die Positionen der Clipse klopft, bis sie einrasten.

Das Kabel habe ich nun von links nach rechts unter dem Dachhimmel durchgezogen und am Kabelkanal entlang der D-Säule nach unten geführt, wo es bei mir an einem Gitter wieder rauskommt. 

Anmerkung: Nun könnte man das Kabel bis zur Batterie unter dem Fahrersitz weiter verlegen. Dafür führt man das Kabel aber besser durch die linke D-Säule. Idealerweiße befindet sich der Laderegler gemäß Handbuch nämlich in direkter Nähe zur Batterie, da er sich für die höchste effizient auf die Temperatur der Batterie einstellen muss.

Meine Lösung, die bis dato ausgezeichnet funktioniert: 

Ich habe den Ausgang des Solarreglers an einen hochwertigen Zigarettenanzünder angeschlossen und speise den Strom über den Zigarettenanzünder im Kofferraum ein. Den Solarregler habe ich mit klebenden Klettverschluss seitlich im Bereich des Radkastens befestigt. Alternativ könnte man ihn z.B. mit Kabelbindern irgendwo befestigen, wo er nicht stört und man ihm beim Beladen nicht beschädigen kann. Die höchste gemessene Ausgangsleistung lag mit meinem Aufbau im Hochsommer bei 155 Watt.

Thats it!

Was man alles benötigt:

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